Tag 13 - Hallo Svolvær! Hallo Lofoten!

Tag 13 - Hallo Svolvær! Hallo Lofoten!

Was für ein Genuss: Wir haben herrlich geschlafen und starten ganz entspannt in den Tag – ohne Termindruck, keine Fähre, kein Bus, kein Zug. Einfach nur sein, frühstücken, packen, losziehen. Heute steht Wandern auf dem Programm – Ziel: Djevelporten, das "Teufelstor".

Wir starten bei bestem Wetter und noch besserer Laune. Gleich zu Beginn erwarten uns 505 Treppenstufen – der Einstieg in den beliebten Sherpa-Trail, den nepalesische Arbeiter 2019 in mühevoller Handarbeit angelegt haben.

Völlig verrückt - wie kann man diese Treppen so bauen - ein wahres Meisterwerk - 505 Treppensufen (für den Anfang)

Die Stufen führen uns durch die ersten Höhenmeter, vorbei an knorrigen Bäumen und mit Aussicht auf das fjordgesäumte Svolvær.

Oben angekommen, ändert sich das Bild schlagartig: Der Himmel zieht sich zu, Regen setzt ein – und wird uns die gesamte Wanderung begleiten. Der Pfad, wenn man ihn so nennen will, führt über glatt gewaschene Felsen, teilweise steil und über lange Abschnitte. Anfangs dachten wir noch, das wäre nur ein kurzer Abschnitt – aber es zog sich. Und zwar ordentlich.

Es gab Stellen, da benutzen wir auch kurzzeitig mal die Hände …..

Kurz vor dem Ziel: Noch mal ein knackiger Aufstieg, gefühlt mindestens 200 weitere Stufen (ich hab nicht gezählt – wollte auch nicht).

Ziel in Sicht

Dann endlich: Djevelporten. Eine spektakuläre Felsspalte, eingeklemmt zwischen zwei hohen Felsen – wie eine Brücke in luftiger Höhe, mit Blick auf die dramatische Landschaft der Lofoten. Der Name bedeutet übersetzt "Teufelstor", und laut lokaler Legende ist es ein Ort, an dem sich Naturgewalt und Mythos treffen.

Ganz Vagemutige stellen sich für ein Foto oben auf die Felsplatte - hat heute niemand gemacht - sollte man auch nur im trockenen Zustand machen.

Wir machen kurz Pause, der Regen läuft in kleinen Rinnsalen die Felsen hinunter, wir sind durchnässt – aber auch irgendwie glücklich. Ursprünglich wollten wir die Runde über einen anderen Weg beenden, aber da alle anderen Wanderer den gleichen Weg auch zurück nehmen, entschieden wir uns ebenfalls für den Rückweg auf bekanntem Terrain. Die glatten Steinfelder bergab – nicht gerade mein Favorit, aber was soll's. Vorsicht war gefragt, und ich muss zugeben: Ich war überrascht, wie viel Grip meine Trekkingschuhe doch haben.

Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich die Wolken weiter geschoben. Völlig nass und dreckig aber einen so coolen Blick auf Svolvaer-einfach gigantisch.

Wieder unten angekommen – erleichtert, aber zufrieden – gönnten wir uns zur Belohnung norwegische Zimtschnecken (Kanelboller). Vorher noch schnell Schuhe geputzt, Wanderhose gewaschen, uns selbst getrocknet und dann: Kaffee und Schnecke. Es gibt wirklich Schlimmeres.

Nach einer kleinen Pause machten wir uns erneut auf den Weg, denn von Svolvær hatten wir bisher kaum etwas gesehen. Wir drehten eine ausgedehnte Runde durch Stadt und Hafen – knapp 7 Kilometer –, und genossen die Mischung aus Fischerei, Kunst und nordischem Charme.

In Svolvær wird traditionell Kabeljau auf Holzgestellen getrocknet – das nennt man Stockfisch oder auf Norwegisch Tørrfisk. Die Fische hängen dort mehrere Wochen an der Luft, meist von Februar bis April. Das milde, salzige Küstenklima der Lofoten ist perfekt dafür. Aktuell hängen nur noch die Köpfe zum trocknen dort - diese werden aber auch verwertet - in Norwegen wird alles verwertet.
Die Havila lief aus dem Hafen von Svolvaer aus - mit dieser Fähre sind wir von Bergen nach Alesund gereist.
Fiskerkona („Die Fischerfrau“) ist eine 4,5 Meter hohe Bronzestatue am Hafeneingang von Svolvær. Sie wurde von Per Ung geschaffen und symbolisiert die Frauen, die früher auf die Rückkehr der Fischer warteten. Mit erhobener Hand blickt sie hinaus aufs Meer – ein stilles Denkmal für Hoffnung, Stärke und die maritime Geschichte der Lofoten.

Zum Abschluss noch ein Abendessen – und dann war der Tag auch schon vorbei. Rett og slett fantastisk!