Tag 12 - Mitternachtssonne und Abschiedstag in Bodø

Gestern Abend war der Himmel fast wolkenlos – die perfekte Gelegenheit, um den Sonnenuntergang an der Küste nicht zu verpassen. Gegen 23:30 Uhr sind wir noch einmal ans Wasser geschlendert. Hell war es natürlich immer noch, aber die Sonne hing tief über dem Horizont, langsam näherte sie sich der Kante. Richtig dunkel wurde es aber nicht.

Am Horizont zogen schließlich Wolken auf und verdeckten den Moment, als die Sonne wirklich am Horizont verschwand bzw. wieder „aufging“.

Aber das war gar nicht schlimm – allein draußen zu stehen und festzustellen, dass es mitten in der Nacht einfach nicht dunkel wird, ist schon ziemlich verrückt. Aber egal ob hell oder dunkel - wir sind dann natürlich auch schlafen gegangen.
Abschiedstag in Bodø
Erstmal gönnten wir uns einen ruhigen Morgen, ließen den Tag langsam beginnen und genossen ein ausgedehntes Frühstück. Es war der perfekte Start in unseren letzten vollen Tag in Bodø.
Nach dem Frühstück hieß es jedoch schon wieder packen – aber diesmal in aller Ruhe. Es war das vorletzte Mal, dass wir unsere Sachen verstauten. Die Routine machte das Packen mittlerweile fast schon zu einer angenehmen Aufgabe.
Wir checkten aus, ließen unser Gepäck im Hotel, da unsere Fähre nach Svolvær erst um 19:00 Uhr ablegte. So hatten wir noch genügend Zeit, die Stadt zu genießen. Wir schlenderten zum Hafen und ließen uns von der Sonne verwöhnen.

Für 13:00 Uhr hatten wir eine Fährfahrt nach Helligvær gebucht, einer kleinen Inselgruppe im Vestfjorden, etwa 25 Kilometer nordwestlich von Bodø. Die Inseln sind bekannt für ihre malerische Landschaft und ihre geringe Bevölkerungszahl – 2017 zählte Helligvær nur etwa 106 Einwohner.
Die Fahrt dorthin führte uns durch eine faszinierende und nahezu unberührte Naturlandschaft. Kleine Inseln, schroffe Felsen und das tiefblaue Wasser des Fjords – ein Anblick, der uns immer wieder staunen ließ.

In Helligvær angekommen, mussten wir jedoch feststellen, dass das Wetter umgeschlagen war. Es regnete, und die Aussicht auf ein gemütliches Café war nicht gegeben. Da wir die Insel nicht weiter erkunden wollten, entschieden wir uns, die Rückfahrt anzutreten.
Zurück in Bodø suchten wir ein Café auf, um uns aufzuwärmen und dem Regen zu entkommen. Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Stimmung ändern kann, wenn das Wetter umschlägt. Doch wir ließen uns nicht die Laune verderben und waren zuversichtlich, dass die Sonne bald wieder durchbrechen würde.
Am Abend machten wir uns dann auf den Weg zum Hafen, um unser Expressboot nach Svolvær zu nehmen. Mit einer Geschwindigkeit von 35 Knoten ging es flott über das Wasser.

Die Fahrt nach Svolvær war ein weiteres Highlight unserer Reise. Wir passierten zahlreiche kleine Inseln, die sich malerisch im klaren Wasser des Vestfjorden verteilten. Im Hintergrund ragten massive, teilweise verschneite Berge empor – ein Anblick, der uns immer wieder in Staunen versetzte.

Mehrere Stopps auf kleinen Inseln mit wenigen Einwohnern ließen uns ins Grübeln kommen: Könnten wir hier leben?Die Abgeschiedenheit und die beeindruckende Natur waren sowohl faszinierend als auch herausfordernd.
Nach 3,5 Stunden Fahrt legten wir pünktlich in Svolvær an. Unser Appartementhaus war schnell gefunden, und wir fuhren in den 5. Stock. Die Ausblicke aus den verschiedenen Zimmern waren atemberaubend – und das, obwohl das Wetter nicht optimal war. Doch selbst bei bewölktem Himmel war die Kulisse beeindruckend.

Sov godt!