Tag 8 - Auf nach Trondheim

Heute brechen wir früh auf – unser Bus fährt bereits um 7:52 Uhr. Wir sind gespannt auf die bevorstehende Fahrt. Vor uns liegen 295 Kilometer, 139 Haltestellen, ein Umstieg in Molde und zwei Fährüberfahrten. Die geplante Fahrzeit: 6 Stunden und 46 Minuten.

Pünktlich um 14:36 Uhr erreichen wir Trondheim. Unterwegs bekommen wir einen kleinen Eindruck vom norwegischen Landesinneren – die Landschaft zieht ruhig und eindrucksvoll an uns vorbei. Die Fahrt ist überraschend kurzweilig und landschaftlich wirklich beeindruckend.

Nach unserer Ankunft checken wir im Hotel ein, informieren uns kurz über mögliche Sehenswürdigkeiten – und machen uns direkt wieder auf den Weg. Unser erstes Ziel: der Nidarosdom.

Der Nidarosdom gilt als eine der bedeutendsten Kirchen Norwegens und wird oft als Nationalheiligtum bezeichnet. Wir kaufen Tickets und betreten das beeindruckende Bauwerk. Die Kirche ist wirklich außergewöhnlich – ihre Architektur, die Atmosphäre und die Geschichte beeindrucken uns sehr.

Wir schlendern noch ein wenig durch den umliegenden Park und genießen die Ruhe, bevor wir uns in Richtung der Stadtbrücke „Gamle Bybro“ aufmachen. Auch hier empfängt uns eine echte Postkartenidylle – bunt gestrichene Speicherhäuser spiegeln sich im Wasser des Flusses, während die Brücke selbst mit ihrem markanten roten Holzrahmen ein beliebtes Fotomotiv ist. Einfach wunderschön.


Ganz in der Nähe entdecken wir ein kurioses Detail: den ersten Fahrradlift der Welt! Der sogenannte Sykkelheisen Trampe wurde ursprünglich 1993 in Betrieb genommen und ist 130 Meter lang. Leider ist er aktuell außer Betrieb – auf der Strecke wird gebaut. Wir stehen vor der Talstation und machen ein Foto, schon allein weil die Idee so originell ist.

Ob man den Lift wirklich braucht, fragen wir uns – der Anstieg ist zwar steil, aber nicht unbezwingbar. Trotzdem: eine charmante norwegische Erfindung und auf jeden Fall ein witziges Gimmick, das perfekt zu diesem kreativen und fahrradfreundlichen Städtchen passt.
Im Viertel Bakklandet lassen wir uns in einem kleinen Café nieder und genießen die warmen Sonnenstrahlen. Um uns herum herrscht lebendiges Treiben – herrlich, wir beobachten das bunte Leben – und lieben es.

Lange bleiben wir nicht, denn wir wollen noch etwas mehr von Trondheim sehen. Wir machen uns auf den Weg Richtung Innenstadt und kommen unterwegs an einer kleinen Kirche vorbei. Kurz darauf stehen wir vor dem Denkmal von Olav dem Heiligen – der bedeutendsten Figur der norwegischen Geschichte.

König Olav II., später heiliggesprochen, brachte das Christentum ins Land und fiel 1030 in der Schlacht von Stiklestad. Sein Grab im Nidarosdom wurde zu einem wichtigen Wallfahrtsort, und noch heute gilt er als Norwegens Nationalheiliger.
Wenig später erreichen wir den Stiftsgården, den königlichen Stadtpalast in Trondheim. Mit über 140 Räumen ist er eines der größten Holzgebäude Skandinaviens. Der prachtvolle Bau dient seit dem 18. Jahrhundert als Residenz für die norwegische Königsfamilie, wenn sie Trondheim besucht – ein imposantes Gebäude mit viel Geschichte.

Nach so viel Eindrücken finden wir schließlich ein nettes Restaurant mit gemütlicher Atmosphäre. Wir lassen den Tag bei einem leckeren Abendessen ausklingen und danach noch auf zu einem letzten Spaziergang – ganz entspannt entlang des Wassers.


Zurück im Hotel kann ich nicht anders – ich muss noch ein paar Fotos von der Architektur des Hotels machen. Das Clarion Hotel Trondheim wurde 2012 eröffnet und ist eines der größten Kongresshotels in Norwegen. Architektonisch ist es ein echter Hingucker – entworfen vom renommierten Architekturbüro Space Group in Oslo. Besonders markant: die fließenden Linien, die asymmetrische Form und die Fassade, die mit Glas, Aluminium und Holz spielt. Das Design soll an das maritime Erbe der Stadt erinnern – das Gebäude wirkt fast wie ein elegantes, modernes Schiff, das am Ufer angedockt hat.
Im Inneren ist alles offen, hell und stilvoll gestaltet – typisch skandinavisch, aber mit eigenem Charakter. Es fühlt sich modern an, aber gleichzeitig einladend und warm und ein wenig verrückt.



Jetzt aber: Füße hoch und schon ein bisschen vorfreuen auf den nächsten Tag.